Montag, 18. April 2016

Vogelzüchterlied

Melodie: Mein Vater war ein Wandersmann
Text: Nicole Müller / Adelheid Müller

1.
Wir Züchter* sind ein frohes Volk,
und lieben die Natur,
wir züchten nicht für guten Lohn,
aus Lieb' zum Tiere nur.
Valeri, Valera, ...
aus Lieb' zum Tiere nur.
  
2.
Ist dann der strenge Winter fort,
beginnt die Züchterzeit,
bei'm einen klappt's beim ersten Mal,
beim ander'n klappt es nie.
Valeri, Valera, ...
beim ander'n klappt es nie.

3.
Sind dann die ersten Jungen da,
dann ist die Freude groß,
der eine züchtet Kanarien,
der and're Sittiche.
Valeri, Valera, ...
der and're Sittiche.
  
4.
Im Herbst dann geh'n die Schauen los,
das freut das Züchterherz,
dem einen bringt es Ehr' und Lob,
dem and'ren bringt es Schmerz.
Valeri, Valera, ...
dem and'ren bringt es Schmerz.

5.
Drum Freunde grämt euch nicht zu sehr,
auch euch lacht mal das Glück.
Ein Züchter schaut nach vorne nur,
und niemals mehr zurück !
Valeri, Valera, ...
und niemals mehr zurück !
  
6.
Ist dann der Lebensweg zu End,
winkt der Engel Schar,
dann sag ich, Gott, ich danke Dir,
daß ich ein Züchter war !
Valeri, Valera, ...
daß ich ein Züchter war !

*
Statt "Züchter" wird gern das Wort "Vögler" eingesetzt.

Samstag, 16. April 2016

Der Zaunkönig (Märchen von den Gebrüder Grimm)

In den alten Zeiten, da hatte jeder Klang noch Sinn und Bedeutung. Wenn der Hammer des Schmieds ertönte, so rief er: "Smiet mi to! Smiet mi to!" Wenn der Hobel des Tischlers schnarrte, so sprach er: "Dor häst! Dor, dor häst!" Fing das Räderwerk der Mühle an zu klappern, so sprach es: "Help, Herr Gott! Help, Herr Gott!", und war der Müller ein Betrüger und ließ die Mühle an, so sprach sie hochdeutsch und fragte erst langsam: "Wer ist da? Wer ist da?", dann antwortete sie schnell: "Der Müller! Der Müller!", und endlich ganz geschwind: "Stiehlt tapfer, stiehlt tapfer, vom Achtel drei Sechter."